Ein Bild in einer Selbsthilfegruppe für Angehörige, eine alte Frau sitzt an einem Tisch, sie schläft, ihr Kopf ist vornübergebeugt, der Mund halb offen. Durch das Fenster scheint die Morgensonne.
Was kann man da tun, fragt die Tochter, ich weiß nicht mehr was ich tun soll, ständig schläft sie so ein und will sich nicht hinlegen.
Hast Du, fragt eine, sie denn schonmal gefragt, was sie will, ja, antwortet die Tochter, sie will so sitzen, aber sie merkt doch gar nicht mehr, dass sie einschläft. Das ist doch unbequem.
Sagt wer, fragt eine andere, das sieht man doch, sagt die Tochter.
Woran sieht man das, frage ich, es ist halt so wie ich es sage, sagt die Tochter.
Hast Du schon einmal versucht, ihr einen gemütlichen Campingstuhl hinzustellen, fragt eine, ich habe sogar einen Sessel gekauft, sagt die Tochter, einen schönen Sessel, da ist alles verstellbar dran und es gibt eine Fernbedienung und teuer war er auch.
Und? Naja, sagt die tochter, dann hat sie sich einfach auf einen der anderen Holzstühle gesetzt, bis wir den Sessel wieder weggenommen haben.
Also sie will so schlafen, wo ist denn dann das Problem, fragt eine, und die Tochter: Naja der Sessel war teuer und bequem sieht das nicht aus, so schläft man doch nicht, das kann doch nicht…
1 Kommentare